Berufswahl: Lost in der Berufegalaxie
Wie findest du den Job, der zu dir passt?
![Katze, die als Astronaut durch die Galaxie fliegt](https://drupal.zynd.de/sites/default/files/public_files/styles/zynd_landscape_xxl/public/2025-01/Titelbild%20Berufswahl%20Lost%20in%20der%20Berufegalaxie%20.png?itok=9p1h4tb9)
Dein beruflicher Weg ist nicht die eine Gerade, sondern ein Weg mit sehr vielen kleineren und größeren Umwegen. Wichtig ist, dass du los gehst und den ersten Schritt machst. Du zögerst, weil du noch nicht genau weißt, welcher Beruf dir Spaß machen könnte und worin du eigentlich gut bist? Klar, dann erscheint die Berufswahl wie eine Gleichung mit mehreren Unbekannten. Wie bei jeder Mathe-Aufgabe gibt es unterschiedliche Wege, die dich zur Lösung bringen. Ein paar davon findest du hier auf zynd und in diesem Artikel. Also let’s go!
Ist es heute schwerer, sich für einen Beruf zu entscheiden?
Früher waren Berufswege stärker vorgegeben: Du konntest in die Fußstapfen deiner Eltern treten oder den Beruf lernen, der in deinem Heimatort gerade gefragt war. Heute kannst du theoretisch alles werden. Was nach viel Freiheit und Selbstverwirklichung klingt, sorgt aber auch für viel Druck. In Deutschland kannst du aus mehr als 600 Ausbildungsberufen und 9.800 Bachelorstudiengängen wählen. Kein Wunder, dass sich bei diesem unüberschaubaren Angebot jede/r zweite Jugendliche, trotz Informationsflut nicht zurechtfindet. Du siehst, du bist nicht die einzige Person, die struggelt.
![Berufswahl: viele Infos, aber der Durchblick fehlt](https://drupal.zynd.de/sites/default/files/public_files/styles/zynd_landscape_xxl/public/2025-01/Grafik%20Bertelsmann%20Stiftung%20%281%29.png?itok=uVbqcZkm)
Finde heraus, was deine Stärken und Talente sind
Du kennst bestimmt auch diese Menschen, die schon in der 8. Klasse wussten, dass sie später Koch oder Anwältin werden oder einen Friseursalon haben. Top! Manche Personen wissen früh, wo ihre Stärken und Leidenschaften liegen. Anderen fällt es schwerer. Wenn du auch eher zu denen gehörst, die in allen Fächern ungefähr gleich gut und in keinem überragend sind: Don't worry. Das heißt nämlich, dass du breit aufgestellt bist und in dich hineinhören kannst: Was macht dir wirklich Spaß, weil es dir leicht von der Hand geht? Welche Tätigkeiten oder Branchen interessieren dich besonders? Auch wenn’s jetzt noch unklar ist – du hast alles, was du brauchst, um deinen Weg zu finden!
Diese Fragen helfen dir dabei:
1. Was sind deine Ressourcen und Wünsche?
Schau mal in deinem Ressourcenrucksack, welche Erfahrungen und Talente du schon mitbringst und wer dich auf deinem Weg bereits unterstützt. Gibt es Dinge, mit denen du dich stundenlang beschäftigen kannst, ohne dass dir dabei langweilig wird? Geräte reparieren, Videos schneiden, backen oder jemandem etwas erklären? Vielleicht ist es dir nicht bewusst, aber du hast jede Menge Future Skills im Gepäck: sich auf neue Technik einlassen, empathisch sein, sich kritisch mit Dingen auseinandersetzen. Das alles sind Eigenschaften, die in der Arbeitswelt gefragt sind.
Ein bisschen „Wünsch dir was“ ist übrigens auch erlaubt: Blick in die Zukunft und überleg dir, wie du arbeiten willst. Gibt es Werte, die dir besonders am Herzen liegen? Willst du dein Hobby zum Beruf oder die Welt ein bisschen besser machen oder am liebsten mit deinen Freund/-innen zusammen arbeiten? So kannst du die passenden Berufsfelder durch deine Ziele und Wünsche eingrenzen.
2. Wie sehen andere dich?
Für deine Suche nach dem passenden Beruf und in Bewerbungsgesprächen hilft es dir, zu wissen, wie du auf andere wirkst. Vielleicht fühlst du dich unsicher und tollpatschig, aber andere nehmen dich als selbstsicher und zielstrebig wahr? Oder andere sagen, du seist witzig, du weißt aber nicht genau, wie du das machst? Sich selbst und die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen, ist gar nicht so einfach. Willst du wissen, wie du dich selbst und wie andere dich wahrnehmen? Finde es im Playlet Selbst- und Fremdeinschätzung raus. So kannst du deine Stärken realistischer einschätzen.
3. Erster Check mit Talent- und Berufstest
Talenttests versprechen ein perfektes Match in wenigen Minuten. Aber auch umfangreichere Tests liefern Ergebnisse, die von Automobilkaufleuten bis zum/zur Biologielaborantin/-in reichen. Die Range ist immer noch ziemlich groß und dadurch oft keine richtige Hilfe. Sollst du nun Autos verkaufen oder im Labor stehen und mit Petrischalen hantieren? Trotzdem können solche Tests ein Anfang sein und dir erste Hinweise geben, ob dir z.B. kreative oder analytische Arbeit liegt oder du lieber im Team statt alleine arbeiten möchtest.
Finde heraus, was dich am meisten interessiert
Du hast jetzt eine ungefähre Ahnung, was dir liegen könnte und welche Eigenschaften du mitbringst. Nun geht‘s darum, herauszufinden, welcher konkrete Beruf dazu passt und in welchem Umfeld oder welcher Branche du dich langfristig wohlfühlen könntest. Das geht am besten übers Ausprobieren.
Schnupper in verschiedene Berufsfelder und Berufe rein
Du musst dafür nicht unbedingt in jeden Ferien ein mehrwöchiges Praktikum machen. Viele Unternehmen bieten Mini-Praktika oder Berufstage an, an denen du an einem oder mehreren Tagen typische Tätigkeiten kennenlernst und einen Einblick in den Arbeitsalltag bekommst – und das immer öfter auch virtuell. Welche Berufe es z.B. in einem Software-Unternehmen gibt und wer alles in einem Hotel arbeitet, kannst du auch in den Berufsfeldpanoramen entdecken. Oder check doch mal das Berufequiz WTF: Who's the Fachkraft und finde heraus, welche Berufe unser tägliches Leben beeinflussen, die du bisher noch gar nicht auf dem Schirm hattest!
Befrag deinen Familien- und Bekanntenkreis nach ihren Berufen
Profitiere von den Erfahrungen von Menschen in deinem Alltag und frag, ob sie dir etwas über ihren Job erzählen. Viele Berufe haben sich in den letzten Jahren u.a. durch die Digitalisierung stark verändert: Als Umwelttechnologe/-technologin für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen kontrollierst du Leitungen z.B. per Kamera und setzt bei deiner Arbeit Techniken wie Robotik und KI ein. Und es sind auch ganz neue Berufe entstanden, wie Gestalter/-in für immersive Medien, die virtuelle Welten erschaffen.
Probier dich in Schulprojekten und Hobbys aus
Je mehr du ausprobierst, desto besser weißt du, was dich wirklich interessiert. Dafür lohnt es sich, die Komfortzone zu verlassen und z.B. in Schulprojekten neue Aufgaben zu übernehmen – bei der Planung eurer Abschlussfeier im Orga-Team mitzuhelfen oder die Website für deinen Sportverein mitzubetreuen. So testest du, welche Tätigkeiten dir liegen und dir Spaß machen.
Das Gute ist: Jede Erfahrung ist wertvoll. Merkst du bei einem Schnuppertag oder einem Online-Event, dass du dir die Arbeit im Büromanagement anders vorgestellt hast, hilft dir das weiter. Diesen Beruf kannst du von deiner Liste streichen.
Dein Weg, deine Entscheidung
Wenn du bis hierhin gelesen hast, hast du eine ganze Reihe von Anregungen bekommen, die du nach und nach ausprobieren kannst. Stress dich dabei nicht! Die berufliche Orientierung ist kein Sprint, sondern eher Langstrecke. Aber die kannst du dir in kleine Etappen einteilen, die du gut bewältigen kannst.
Dein Profil auf zynd
Wenn du dir ein Profil auf zynd angelegt hast, kannst du den geschlossenen Bereich für genau diese Etappen nutzen.
Sammel deine Ideen auf deinem Whiteboard im eingeloggten Bereich. Hier hast du Platz für deine Gedanken und Learnings aus den Playlets. Mach dir Notizen und spinn auch ruhig ein wenig rum. Hier ist alles erlaubt.
![Beispielhaft befülltes Whiteboard](https://drupal.zynd.de/sites/default/files/public_files/styles/zynd_landscape_xxl/public/2025-01/Whiteboard%20%281%29.png?itok=hGbSGtHW)
Jede Erfahrung, die du machst, bringt dich näher an dein Ziel. Also, mach den ersten Schritt und finde heraus, was zu dir passt und hab Spaß dabei! :)
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